Querschnittlähmung bezeichnet ein Lähmungsbild, das aus einer unvollständig oder vollständigen Schädigung des Rückenmark-Querschnittes resultiert. Unfälle mit einer Bruchverletzung der Wirbelsäule stellen nach wie vor die Hauptursache neben Erkrankungen und Tumoren dar. Durchschnittlich ist mit jährlich etwa tausend unfallbedingten Querschnittlähmungen in der Bundesrepublik zu rechnen, wovon etwa 60 Prozent eine Schädigung des Halsmarkes erleiden.
Paraplegie bedeutet, je nach Lage der Rückenmarksverletzung, Lähmung der Rumpf- und Beinmuskulatur sowie den Verlust des Empfindungsvermögens für Berührung, Schmerz, Temperaturen und Lagesinn. Zusätzlich sind Darm- und Blasenfunktion gestört.
Tetraplegie bedeutet darüber hinaus Lähmung auch an den Armen, also an allen vier Gliedmassen (Tetra = vier). Die Schädigung des Halsmarkes führt zusätzlich zu einer Beeinträchtigung der Atmung.
Keine Querschnittlähmung ist gleich wie die andere!
Sowohl Para- als auch Tetraplegie können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Wenn die Lähmungen und Empfindungsstörungen unvollständig sind, spricht man von inkompletter Querschnittlähmung, oder von Paraparese respektive Tetraparese.
Querschnittlähmung in Zahlen
In Deutschland erleiden jährlich etwa 1.500 Menschen eine Querschnittlähmung. Davon sind etwa 70 Prozent Männer und 30 Prozent Frauen.
Die meisten Querschnittlähmungen werden durch Unfälle verursacht, der Rest durch Tumoren und Entzündungen.
Unfälle dominieren bei den 20- bis 30jährigen, Stürze und Tumoren bei den 50 bis 70jährigen.
Insgesamt leben in Deutschland zur Zeit etwa 80.000 querschnittgelähmte Menschen.
Nur noch fünf bis sieben Prozent der Verunglückten sterben innerhalb der ersten Zeit an den Folgen ihrer Rückenmarksverletzung. Bei 60 Prozent der Frischverletzten sind nur zwei Gliedmaßen ganz oder teilweise gelähmt. In diesen Fällen kann von einer fast normalen Lebenserwartung ausgegangen werden.
Unfallbedingte Querschnittlähmungen